
Tanja Hehmann – Ich bin immer da, wo ich nicht bin.
Vom 20. Juni bis 19. Juli 2014 präsentiert die Galerie Hugo 45 Werke der Hamburger Künstlerin Tanja Hehmann (*1974). Die Ausstellung „ICH BIN IMMER DA, WO ICH NICHT BIN.” zeigt Malerei und Collagen zu verschiedenen Aspekten des Räumlichen. Die Vernissage findet am 20. Juni 2014 um 19 Uhr statt.
Viele Räume in unserer Welt existieren nicht nur real, sondern besonders auch in unserer Vorstellungskraft. Die sprichwörtliche einsame Insel oder der eigene Stern im Weltraum, auf den man sich wünscht, sind nicht an konkrete Orte gebunden, sondern Topos für die unerfüllte Sehnsucht z.B. nach Einsamkeit und Ruhe. Auch Mythen ranken sich um idealisierte Orte, von Arkadien über Atlantis bis hin zum Paradies. Als Utopien liegen die unterschiedlichen ideellen Räume oftmals im Bereich des nicht Realisierbaren oder nur schwer Erreichbaren. Sie bekommen damit auch ein absurdes oder leicht tragisches Potential.
In Tanja Hehmanns Arbeiten geht es um verschiedene Sehnsuchtsorte, Räume von ideeller Zuschreibung. Mal sind diese ganz konkret, wie die Industrieensembles der vorletzten Jahrhundertwende, deren Motive als Ausgangspunkt für Malerei und Collage dienen. Die Leere der ungenutzten Räume dient der Künstlerin als Projektionsfläche für neue, auch surreale Zuschreibungen. In den ganz aktuellen Arbeiten von 2014 sind Anmutungen von fiktiver Architektur als graphische Elemente in die freie Malerei eingebunden. Im gelenkten Zufall entstandene Strukturen, Farbschlieren und Verläufe stehen zur Architektur im extremen Gegensatz. Der Raum und die Objekte darin bleiben so von einer poetischen Unbestimmtheit und scheinen ein Geheimnis zu bergen. Der Betrachter ist eingeladen, diese sich auflösenden, sphärischen Bildwelten mit eigenen Vorstellungen von Raum und Verortung zu füllen.