
Uli Pforr – PFORRITALES 4
Vom 21. September bis 18. Oktober 2014 präsentiert die Galerie Hugo 45 Werke des renommierten Hamburger Künstlers Uli Pforr (*1978). In seiner Ausstellung „Pforritales 4“ erzählt Pforr in vier Themenzimmern moderne Märchen und erlebte Fiktion auf Leinwand. Die Vernissage findet am 20. September 2014 um 19 Uhr in der Hugo-Luther-Straße 45 statt.
Uli Pforr ist ein moderner Geschichtenerzähler. Es sind erlesene Kiez-Geschichten aus Hamburger Szenekneipen, die von Drogen, Razzia und Ausschreitung erzählen; teils traumatisierende Psycho-Bilder, die von erlebter Angst und Klinikerfahrung zeugen. Pforr zeigt Märchengestalten in ungewohnten Rollen, von verblasstem Ruhm gezeichnet, dem Alkohol verfallen und im Nachtleben verschwunden, aber auch niedliche Bilder mit knuffigen Lamas und Helden der Sesamstraße, in lieblicher Kinderzimmer-Manier harmonisch vereint.
Pforrs Arbeiten sind sehr voll, laut und schrill. Realität und Fiktion, Erlebtes und Märchenwelt vermischen sich in Pforrs Arbeiten zu ironisch überspitzten Bildkompositionen, die mit grellen Farben und wilden, verzerrten Figuren um Aufmerksamkeit haschen. Ein Strom an intensiven Gefühlen und Eindrücken dringen auf den Betrachter, derer er sich nicht zu entziehen vermag.
Leben heißt in Bewegung zu sein. Uli Pforrs Arbeiten verkörpern pures Leben, Aufstieg und Fall sowie eine kritische Auseinandersetzung mit Konvention und Lebenskraft. Dies manifestiert sich in der grotesken Darstellungen von Helden vergangener Tage, in gelebter, realitätsentrückter Ekstase, und frustrierten, alkoholisierten Fabelwesen und Grenzgängern.
Uli Pforr ist eine vielfältige, spannende Ausstellung gelungen, die amüsiert, zum nachdenken und zur Diskussion anregt und dem Betrachter den Spiegel vorhält ohne dabei als Moralist aufzutreten.
– Laura Wurster
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